
Schulen sind keine Hotspots
Über 1.500 Schüler und 500 Lehrer an 13 weiterführenden Schulen in der Region Dresden, Görlitz und Bautzen hat die Universitätsklinik Dresden im Mai und Juni begleitend zur dortigen Schulöffnung untersucht und festgestellt: Die Dynamik der Virusverbreitung sei bisher überschätzt worden.
Bereits Mitte Juni hatte man in einem ersten Zwischenergebnis ähnliches vermutet.Obwohl man gezielt Haushalte ausgewählt habe, in denen Infektionen bekannt waren, wurden nur in 12 Fällen Antikörper nachgewiesen. „Das bedeutet, dass eine stille, symptomfreie Infektion bei den von uns untersuchten Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern bislang noch seltener stattgefunden hat, als wir vermutet hatten“, so der Leiter der Studie, Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Uni-Klinikums.“„Auffallend ist auch, dass in den 24 Haushalten, in denen mindestens ein Corona-Fall bekannt war, offenbar nur eine einzige Ansteckung stattgefunden hat. „Diese Untersuchungsergebnisse liefern Hinweise darauf, dass die Virusübertragung in Familien nicht so dynamisch geschieht, wie bisher angenommen. Das würde auch bedeuten, dass der größte Teil der Schulkinder trotz Infektionsfalls im Haushalt selbst keine Infektion durchgemacht haben.“