
Ohne Kinder keine Zukunft
Die bundesweite Kita- und Schulschließung im März 2020 war eine der ersten Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona in Deutschland. Bei den ersten Lockerungen wurden Perspektiven für Kinder nicht einmal erwähnt.
Die bundesweite Initiative „Kinder brauchen Kinder“ dazu: „In Deutschland wollen wir Menschen Schutz geben vor dem Sars-Cov2-Virus, damit die Menschen in Zukunft noch leben können. Wie kann an die Zukunft gedacht werden und dabei nicht an Kinder? Kinder sind unsere Zukunft. Ohne Kinder wird es keine Zukunft geben. Wenn wir die Kinder weiterhin vergessen, können wir uns alle Maßnahmen sparen. Die Kinder sollten in der Mitte der Gesellschaft stehen. Stattdessen werden die Kinder vergessen: Selbst im Juli gehen noch nicht alle Kinder in einem relevanten Umfang wieder in Kitas oder Schulen. Für den kommenden Herbst sind keine Konzepte vorhanden, falls die Infektionsraten wieder steigen. Studien zeigen, dass die negativen Folgen der Kita- und Schulschließungen immens sind: verstärkte Gewalt gegen Kinder, sich vergrößernde Chancenungerechtigkeit in der Bildung und vieles mehr (siehe Quellen). In Deutschland werden wir unsere Zukunft verlieren, denn wir setzen die psychische und physische Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel. Wir opfern die Kinder und ihre Zukunft für die Gesundheit der Erwachsenen. Wir fordern daher, die Kinder als höchstes Gut der Gesellschaft anzusehen. Bei jeder Entscheidung und jeder Maßnahme sollte an die Kinder gedacht werden. Denn ohne Kinder haben wir als Gesellschaft keine Zukunft.“
Unsere Forderungen im Detail:
- Die Sicherung von Kinderrechten nach UN-Kinderrechtskonvention inklusive des Rechts auf Bildung und körperliche Unversehrtheit sowie eine klare Priorisierung von Familien mit Kindern im Falle von mit erneutem Infektionsgeschehen einhergehenden Schutzmaßnahmen
- Umgehende, verantwortungsvolle Öffnung von Kitas und Grundschulen für alle(!) Kinder sowie ein effektives Krisenmanagement bzw. eine Strategie für die Aufrechterhaltung des Kita- und Schulbetriebs bei ansteigenden Infektionsraten.
- Eine kindgerechte Lernumgebung an Kitas und Grundschulen
- Ein besonderes Augenmerk auf Kinder mit Behinderungen bzw. mit speziellem Förderbedarf sowie Familien, die aufgrund ihrer individuellen Situation mehr Ressourcen benötigen
- Ein nachhaltiger „Bildungs-Rettungsschirm“ mit finanziellen Mitteln von Bund, Ländern und Kommunen für Schul- und Kita-Träger
- Eine Initiative zur Rekrutierung und Ausbildung von Pädagog:innen inklusive attraktiverer Rahmenbedingungen für diese Berufsgruppen (Bezahlung, Personalschlüssel, Ausstattung etc.)
- Eine dauerhafte Verbesserung der Betreuungsschlüssel in Kitas sowie Verringerung der Klassengrößen in Schulen sowie eine zeitgemäße Ausstattung inklusive verbindlicher Qualitätsziele zur Digitalisierung in Schulen
- Fortlaufende Prüfung der Maßnahmen durch ein breites Expert:innenkommittee, dem neben Trägern und Pädagog:innen auch Elternvertreter:innen und Experten:innen für Kinderrechte beisitzen