Kindergarten – Ratgeber für Kinder

Wenn es um den Besuch des Kindergartens oder eine andere Form der Betreuung geht, sollte das Wohl der Kinder stets im Mittelpunkt stehen, schließlich sind sie es, die hier betreut und gefördert werden sollen. Eltern begegnen im Familienalltag immer wieder neuen Herausforderungen und müssen nicht nur die Kindererziehung meistern, sondern sich unter anderem auch Gedanken bezüglich des Kindergartenbesuchs machen. Im Mittelpunkt steht dabei stets das Wohlergehen des Kindes, wobei Mütter und Väter sich selbst nicht vollkommen vergessen sollten, denn trotz ihrer Elternrolle sind sie nach wie vor eigenständige Menschen mit individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Indem man das Kind zeitweise im Kindergarten betreuen lässt, kann man sich so gewisse Freiräume zurückerobern. Gleichzeitig muss man sich der Verantwortung gegenüber den eigenen Kindern bewusst sein und sollte das Kindergarten-Thema daher auch aus Kindersicht betrachten.

Frühkindliche Förderung

Der deutsche Gesetzgeber spricht in Zusammenhang mit dem im SGB VIII verankerten Rechtsanspruch von frühkindlicher Förderung. Diese kann in unterschiedlichsten Einrichtungen stattfinden, wobei der Kindergarten im Fokus steht. Zunächst sollten sich Eltern aber Gedanken über die frühkindliche Förderung machen und hinterfragen, worum es sich dabei genau handelt.

Anders als die Frühförderung richtet sich die frühkindliche Förderung nicht an Kinder mit Behinderung, sondern kommt vielmehr als pädagogische Fachrichtung daher, die sich auf Kinder vor Schuleintritt fokussiert. Diesbezüglich ist auch von der Frühpädagogik, Elementarpädagogik, Vorschulpädagogik oder Kleinkindpädagogik die Rede. Die Förderung der frühkindlichen Entwicklung und Erziehung sowie die Entwicklung entsprechender Konzepte machen den Kern der Frühpädagogik aus. Der Kindergarten ist der klassische Ort der Frühpädagogik und gewährt Kindern so einen Zugang zum elementaren Bildungsbereich.

Spiele und Spielzeug in der frühkindlichen Förderung

Grundsätzlich sollen Kinder im Rahmen einer adäquaten Förderung an Eigenständigkeit und Kreativität herangeführt werden. Spiele und Spielzeuge stehen dem aber nicht grundsätzlich entgegen, sollten aber mit Bedacht ausgewählt werden. Im Kindergarten steht zumeist das aktive Spiel mit relativ wenigen Mitteln im Fokus. Zugleich kommen aber auch Spielsachen und Fördermaterialien zum Einsatz, die die Kreativität fördern und beispielsweise Rollenspiele anregen. Eltern steht es selbstverständlich frei, ähnliche Spielsachen für daheim anzuschaffen. Typische Kindergartenspielzeuge sind unter anderem:

  • Puppenhäuser
  • Bausteine
  • Bastelmaterial
  • Sandspielzeug
  • Spielfahrzeuge
  • Motorikspielzeug
  • Brettspiele
  • Greifspielzeug
  • Kuscheltiere
  • Erlebnisspielzeug

So profitieren Kinder vom Kindergarten

Dass die Kinder im Kindergarten von qualifizierten pädagogischen Fachkräften betreut werden, steht außer Frage. Allerdings kann ein/e Erzieher/in niemals die Eltern ersetzen, so dass sich manche Eltern die Frage stellen, welche Vorteile eine frühkindliche Förderung im Kindergarten für die Kinder hat. Diese müssen sich zumindest stundenweise von ihren Eltern trennen und wehren sich häufig hartnäckig dagegen. Nichtsdetotrotz hat ein Kindergartenbesuch überaus positive Effekte auf die Entwicklung des Kindes. Nicht nur die Eltern profitieren somit, da sie wieder arbeiten gehen können, sondern auch die Kinder.

Brettspiele, Rollenspiele, das Zusammensein mit anderen Kindern, Bezugspersonen außerhalb der Familie und der strukturierte Tagesablauf im Kindergarten sorgen dafür, dass die Kinder hier umfassende soziale Kompetenzen erlangen und zudem ihre Konzentration und Aufmerksamkeit verbessern. Neben diesen positiven Auswirkungen ist zudem anzumerken, dass die meisten Kinder viel Spaß im Kindergarten haben und es lieben, hier zu toben und zu spielen. Der Alltag des Kindes wird so abwechslungsreich und spannend gestaltet, wodurch das Kind tagtäglich neue Eindrücke sammelt.

Adäquate Unterstützung für Kinder bei der Eingewöhnung im Kindergarten

Bis ein Kind freudig zum Kindergarten geht, kann allerdings einige Zeit vergehen, denn zunächst ist die Trennung von den Eltern eine große Herausforderung. Die anderen Kinder, die Erzieher/innen und der ganze Kindergarten sind zunächst vollkommen fremd und machen dem Nachwuchs oftmals Angst. Nicht selten kommt es dazu, dass Kinder am Anfang ihrer Kindergartenzeit jeden Morgen weinen und sich an ihre Mutter beziehungsweise ihren Vater klammern, um nicht im Kindergarten bleiben zu müssen.

Damit die Eingewöhnung schnell und unproblematisch erfolgen kann, benötigen Kinder eine adäquate Unterstützung. Eltern sollten mit ihren Kindern sprechen und ihnen zugleich die Gelegenheit geben, sich langsam an die neue Situation zu gewöhnen. Schnuppertage, zunächst kurze Betreuungszeiten und mitunter auch die anfängliche Begleitung eines Elternteils schaffen die Basis für eine gelungene Eingewöhnung.

Freizeitgestaltung mit Kind

Insbesondere berufstätige Eltern sind froh über einen guten Betreuungsplatz und wissen ihren Nachwuchs in der Kita in guten Händen. Dort kann das Kind mit anderen Kindern spielen und toben. Zudem wird es altersgerecht gefördert und erwirbt soziale Kompetenzen, die für das spätere Leben von größter Bedeutung sind. Die Sinnhaftigkeit des Kindergartenbesuchs steht somit außer Frage, weshalb auch Familien, in denen nicht beide Elternteile berufstätig sind, gut daran tun, ihr Kind zu gegebener Zeit in den Kindergarten zu schicken. Das Loslassen ist vor allem anfangs schwer, aber für die kindliche Entwicklung von Vorteil. Nach dem Kindergarten findet dann der normale Familienalltag statt. Hin und wieder sind besondere Aktivitäten echte Highlights und bringen die Familie noch enger zusammen.

Abwechslungsreiche Freizeit für Kindergartenkinder

Kinder, die einige Stunden täglich den Kindergarten besuchen, freuen sich ganz besonders über gemeinsame Zeit mit den Eltern, die auch diese in vollen Zügen genießen. Zudem ist es spannend, etwas Neues zu erleben und gemeinsam echte Abenteuer zu bestehen. Dazu muss man nicht zwingend verreisen oder einen großen Ausflug unternehmen, sondern kann beispielsweise einen Spaziergang zu einer Entdeckungstour durch die Natur machen. Zuhause kann man mit alltäglichen Dingen spektakuläre Dinge basteln. Gemeinsame Spiele sind ebenfalls sehr wichtig für die Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind. Spielgruppen, Turnstunden oder auch der Besuch einer Malschule können den kindlichen Alltag noch abwechslungsreicher gestalten. Viele Eltern sind daher um unterschiedlichste Aktivitäten bemüht und wollen ihrem Nachwuchs so einiges bieten, was nicht nur Spaß machen, sondern auch die Entwicklung fördern soll.

Eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung bereitet Kindern viel Freude, sollte sie allerdings auch nicht überfordern. Kinder sollten auch Zeit für sich haben und beispielsweise allein spielen können. Zudem ist es ebenfalls wichtig, zwischendurch zur Ruhe zu kommen und das Nichtstun zu lernen. Langeweile muss kein Drama sein, sondern bietet Freiräume zum Reflektieren und Entspannen. Kleinkinder sollten also nicht aus falscher Liebe einen vollen Terminkalender aufgebrummt bekommen und ihre Kindheit auch genießen können.

Wechsel von der Kita in die Schule

Früher oder später ist es für Kindergartenkinder an der Zeit, sich von der Kita zu verabschieden. Wer das schulpflichtige Alter erreicht hat, wird so aus der gewohnten Umgebung gerissen und muss sich komplett umgewöhnen, denn der Schulalltag sieht vollkommen anders aus und stellt gewisse Anforderungen an die Kinder. Vorfreude und Ängste sind gleichermaßen mit dem Abschied aus dem Kindergarten verbunden und sollten unbedingt ernst genommen werden.

Der Abschied wird in der Kita vielfach regelrecht zelebriert, während auch zuhause die Vorbereitungen für Vorfreude sorgen. Auf diese Art und Weise entwickelt das Kind eine positive Haltung angesichts der bevorstehenden Einschulung und empfindet vor allem Stolz. Dass die erste Zeit in der Schule durchaus herausfordernd sein kann, bleibt aber dennoch nicht aus. Hier ist es wichtig, die Kinder zu unterstützen und sie zu begleiten.